Ein Haus von 1959 erhält ein neues Dach – und behält dennoch seinen Charme
Ein Gastbetrag einer Rietberger Familie – vielen Dank dafür!
Unser markantes Haus ist aus dem Jahr 1959, es war eines der ersten Wohngebäude überhaupt an der Westerwieher Straße. Gegen alle Klischees über den trostlosen Stil dieser Zeit ist es stimmig und mit viel Liebe
zum Detail gestaltet und gebaut. Unser Ziel war es, die Optik des Hauses nicht zu verändern, wir hatten sogar über einen Antrag zum Denkmalschutz nachgedacht.
Doch die Bauausführung stammte nun mal aus den Fünfzigern, nahezu ungedämmt war daher die Dachkonstruktion. Um die Räume der ersten Etage behaglicher und energiefreundlicher zu gestalten, entschieden wir uns zu einer umfassenden Dämmung. Möglichst sollte der originale Dachstuhl erhalten bleiben, dessen Formgebung das Erscheinungsbild des Hauses prägt und der einfach zum Haus gehört.
Glücklicherweise stellte sich heraus, dass die damals zum Ausmauern der Dachschrägen im Obergeschoss verwendeten Bimssteine eine gewisse Dämmwirkung haben. So konnte durch eine Aufdoppelung mit 100 mm
dicken Holzweichfaserplatten eine ausreichende Dämmwirkung erzielt werden. Toller Nebeneffekt war dabei die Vermeidung von Bauschutt und den Einsatz vieler neuer Materialien zum Innenausbau. Durch die völlig neue Dämmung des bisher komplett „offenen“ Spitzbodens mit 200 mm dicker Steinwolle verwandelte sich dieser Bereich in ein so genanntes „warmes Dach“, was der Energieeinsparung dient.
Der massive gemauerte Schornstein hatte sich in der Vergangenheit als regelrechte Kälteautobahn ins Innere des Hauses gezeigt, der sogar Schimmel begünstigte.
Nach kurzer Überlegung entschlossen wir uns, die ohnehin alte Gasheizung durch eine moderne Gas-Brennwert-Heizung zu ersetzen. Das spart einiges der eingesetzten Energie. Dieses System kommt zudem mit nur noch einem dünnen Rohr aus, das aus dem Dach herausschaut. So konnte der massive, Wärme aus dem Hausinneren herausziehende Schornstein abgebrochen
werden.
Die anfallenden Arbeiten der Zimmerleute, Dachdecker und Fensterbauer haben wir bewusst in die Hände Rietberger Fachbetriebe gegeben. Sie haben uns mit ihren Angeboten und ihrer Fachkenntnis überzeugt. Dass
es hier nur kurze Anfahrtswege gab, zählt natürlich auch zur Idee der ressourcensparenden Sanierung.
Die Hauptbauphase im Mai und Juni war spannend; alles lief jedoch sehr glatt und im Terminplan.
Wir freuen uns, dass wir beides gleichzeitig haben können: Ein schon fast ortsbildprägendes Gebäude in seinem Erscheinungsbild zu erhalten und es gleichzeitig energetisch topfit für die kommenden Jahrzehnte zu machen.